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Urlaub mit dem Wohnmobil – unsere Tipps und Tricks

Der Urlaub mit dem Wohnmobil ist so beliebt wie nie zuvor. Kein Wunder: Der Wunsch nach Freiheit und Ungebundenheit nimmt immer mehr zu – da hat das Reisen in den eigenen vier Wänden seinen ganz eigenen Charme. An die Ostsee, in die Alpen oder über den Brenner nach Italien – im Wohnmobil reisen Sie flexibel und in dem Tempo, das Ihnen gefällt. Um Sie auf Ihren nächsten (oder ersten) Urlaub im Wohnmobil oder Wohnwagen-Anhänger vorzubereiten, präsentieren wir Ihnen hier die besten Tipps für eine gelungene Auszeit.

Kaufen oder mieten?

In Deutschland gibt es rund 1,4 Millionen zugelassene Wohn- und Campingfahrzeuge. Doch gerade vor dem ersten Camping-Urlaub sollten Sie sich gründlich überlegen, ob sich die Investition in ein eigenes Wohnmobil lohnt oder ob es fürs Erste nicht klüger wäre, ein Fahrzeug zu mieten. Stellt sich nämlich heraus, dass das Campen so gar nichts für Sie ist, bleiben Sie nicht auf den Kosten bzw. den Umständen sitzen, die ein Verkauf mit sich bringt. Sollten Sie vom Campen allerdings begeistert sein und nicht genug davon bekommen, können Sie ruhigen Gewissens in den Club der Wohnwagen-Besitzer einsteigen.

Wohnmobile können Sie bequem beim ADAC oder über weitere Internetportale mieten. Viele Anbieter vermieten ihre „Womos“ nur an Personen ab 21 Jahren, größere Wohnmobile ab einem Gewicht von 3,5 Tonnen werden auch oft nur an über 25-Jährige vermietet. Alternativ bieten viele Privatleute ihre Wohnmobile zur Miete an, wenn sie diese gerade nicht selbst benötigen. Achten Sie hier darauf, dass das Fahrzeug eine Selbstfahrervermiet-Zulassung hat – ansonsten kann die Versicherung im Schadensfall Regresszahlungen einfordern.

Welches Wohnmobil darf es sein?

Recherchieren Sie im Vorfeld Ihres Urlaubes, welcher Wohnmobil-Typ für Sie infrage kommt: Welche Art von Urlaub ist geplant – geht es auf einen Sightseeing-Trip in die Stadt oder steht der Aktiv-Urlaub am Meer auf dem Programm? Bedenken Sie, dass in diesem Fall Ihre Ausrüstung genügend Platz braucht und das Wohnmobil den Anforderungen an den Straßenbelag entsprechen sollte – der Luxus-Camper macht auf einer Schotterpiste sicherlich keine so gute Figur wie der Offroad-Camper.

Natürlich bestimmt auch die Anzahl der Mitreisenden die Auswahl des richtigen Wohnmobils. Wird es ein romantischer Urlaub zu zweit oder doch der große Familienurlaub? Achten Sie darauf, dass auf jeden Fall nicht nur genügend Schlafmöglichkeiten vorhanden sind, sondern vor allem auch eine ausreichende Anzahl an Sitzplätzen. Während der Fahrt sollte jeder Reisende nämlich angeschnallt auf seinem eigenen Platz sitzen.

Darf ich mit meinem Führerschein jedes Wohnmobil fahren?

Für Wohnmobile gelten auf der Straße besondere Regelungen. Deswegen reicht der normale Auto-Führerschein für einige Modelle nicht aus. Haben Sie Ihren Führerschein vor 1999 gemacht, dürfen Sie mit der Führerscheinklasse 3 Wohnmobile bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen fahren oder Wohnwagen-Gespanne mit einer Gesamtmasse bis zu 18,5 Tonnen. Doch Achtung: Wollen Sie nach Ihrem 50. Geburtstag weiterhin diese Modelle fahren, müssen Sie Ihren alten Führerschein gegen einen neuen austauschen und sich die Zusatzklasse CE79 eintragen lassen. Dafür ist eine gesundheitliche Untersuchung inklusive einer augenärztlichen Bescheinigung notwendig.

Haben Sie Ihren „Lappen“ nach 1999 erhalten, gelten für Sie folgende Bestimmungen:

  • Mit dem klassischen B-Führerschein dürfen Sie Wohnmobile oder Wohnwagen-Gespanne mit einer Gesamtmasse bis 3,5 Tonnen fahren. Außerdem dürfen Sie Wohnwagen mit einem Maximalgewicht von 750 kg ziehen. Sogar schwerere Wohnwagen sind möglich, allerdings darf die Gesamtmasse von Pkw und Anhänger in diesem Fall nicht mehr als 3,5 Tonnen betragen.
  • Mit der Klasse B96, die Sie in einer eintägigen Schulung erwerben, dürfen Sie Wohnwagengespanne mit einer Gesamtmasse von bis zu 4.250 kg bewegen.
  • Mit der Zusatzklasse BE dürfen Sie Anhänger mit einem Gewicht bis 3.500 kg transportieren.
  • Für die schweren Geschütze ist dann mindestens der Lkw-Führerschein der Klasse C1 nötig. Für diesen müssen Sie eine theoretische und praktische Prüfung bestehen und dürfen anschließend Wohnmobile bis zu einem Gewicht von 7,5 Tonnen fahren.
  • Mit dem C-Führerschein stehen Ihnen dann alle Wohnmobil-Türen offen – selbstverständlich müssen Sie dafür ebenfalls Prüfungen ablegen.

Mit der richtigen Beladung Sprit und Geld sparen

Das passende Wohnmobil ist gefunden, der richtige Führerschein berechtigt Sie zum Fahren – jetzt geht es ans Beladen und Packen. Achten Sie darauf, schwere Lasten unten und im Bereich der Achsen zu verstauen – das stabilisiert das Fahrzeug bei Kurvenfahrten. Generell sollten Sie das Wohnmobil nicht überladen, da Kontrollen jederzeit möglich sind und Sie außerdem Sprit und Geld sparen. Ein weiterer Pluspunkt. Mit einer korrekten Beladung sind Sie auch noch sicherer unterwegs!

Achtung: Bei vielen Modellen ist das Gesamtgewicht schnell erreicht. Überlegen Sie sich daher gut, was Sie wirklich mitnehmen möchten: Ihren Frischwassertank brauchen Sie beispielsweise nicht voll aufzufüllen, wenn am Ziel frisches Wasser auf Sie wartet. Greifen Sie statt zu Dosenravioli zu Tütengerichten, Alu-Geschirr ersetzt das schwerere Porzellan, bei neueren Mobilen ersetzt ein Pannenset den 35 kg schweren Ersatzreifen – Möglichkeiten zu Gewichtseinsparungen finden sich häufiger, als Sie denken. Um auf Nummer sicher zu gehen, überprüfen Sie das Gewicht vor Ihrer Abfahrt an einer öffentlichen Waage.

Die Ausstattung – gut gesichert ist halb gewonnen

Der große Vorteil beim Campen: Sie haben alle Utensilien dabei, die es zum Wohlfühlen in einer fremden Umgebung braucht. Das eigene Bett, eine Küche, womöglich sogar ein Badezimmer mit Dusche und Toilette – so lässt es sich aushalten. Sie sollten sich nur stets bewusst sein, dass Ihre gesamte Ausstattung während der Fahrt auch an Ort und Stelle bleiben muss.

Achten Sie also darauf, alle losen Gegenstände, wie zum Beispiel Ihr Geschirr, gut zu sichern. Stopfen Sie die Zwischenräume in Schränken mit Handtüchern aus, um ein Rutschen und Klimpern während der Fahrt zu verhindern. Auch der Kühlschrank und der Badezimmerschrank sind beliebte „Rutsch-Fallen“. Hier bieten sich kleine Querstreben an, sogenannte Barkeeper, die Sie spielend leicht in den Schränken befestigen können und die Ihre Ladung an Ort und Stelle halten.

Wie finde ich den richtigen Stellplatz?

Das Wohnmobil ist gepackt, Sie sind unterwegs – doch wo stellen Sie Ihr Wohnmobil nun ab? Gerade in der Ferienzeit ist es von Vorteil, Ihren Campingplatz bereits im Vorfeld der Reise zu buchen. Suchen Sie am Zielort spontan einen Platz, kann es passieren, dass bereits alle Stellplätze belegt sind. Doch auch das kann den Charme des Campens ausmachen – schließlich sehen viele darin ein Abenteuer, die Suche nach einem Platz ist für sie nur eine spannende Herausforderung. Mit kleinen Kindern allerdings sollten Sie nichts dem Zufall überlassen.

Passende Plätze stellt Ihnen der ADAC in seinem Camping- und Stellplatzführer vor. Informieren Sie sich zusätzlich in zahlreichen Internetportalen und -foren über die besten Tipps für Ihre Region. Übrigens: Das Wildcampen ist in Europa zum Großteil verboten. Im Baltikum und in Norwegen, Schweden, Österreich und der Schweiz ist es per se erlaubt – allerdings gelten auch hier regionale Einschränkungen und Besonderheiten. Informieren Sie sich vor Ort oder im ADAC TourSet bereits online vor Ihrer Fahrt.

Besondere Fahrweise beachten und verinnerlichen

Eine Fahrt mit dem Wohnmobil oder -Anhänger ist nicht zu vergleichen mit einer alltäglichen Autofahrt – das werden Sie merken, sobald Sie das erste Mal am Steuer eines Wohnmobils sitzen. Gewöhnen Sie sich vor Ihrer Urlaubsfahrt also an das unbekannte Gefährt und machen Sie sich mit dem verlängerten Bremsweg, den veränderten Sichtverhältnissen und mit Kurvenfahrten vertraut.

Für die ideale Vorbereitung auf Ihren Urlaub mit dem Wohnmobil empfiehlt sich ein ADAC Anhänger-Training. Hier werden Sie mit den Besonderheiten einer Fahrt mit dem Wohnmobil oder einem Anhänger vertraut gemacht und so ideal auf Ihren nächsten Campingurlaub vorbereitet. Wir wünschen Ihnen viel Spaß und einen tollen Urlaub!