Kaum trauen sich die ersten Sonnenstrahlen hinter den dicken Winterwolken hervor, fällt es plötzlich wieder auf, wie schmutzig das eigene Auto doch ist. Das lästige Zweierlei aus Streusalz und Schlamm sorgt bei nachlässiger Fahrzeugpflege für unschöne Spuren. Wenn die Natur so langsam aus dem Winterschlaf erwacht, ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, Ihrem Wagen eine Schönheitskur zu verpassen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, worauf Sie achten sollten und wie Sie zum besten Ergebnis kommen, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Lästig, aber notwendig: Putzen für den Werterhalt
Eines ist klar: Kaum jemand verfällt in Euphorie, wenn der Frühjahrsputz ansteht. Wer allerdings die Wertminderung seines Fahrzeugs vermeiden will, sollte sich auch in Sachen Pflege gut um sein Auto kümmern. Die Schicht aus Schmutz und Salz schädigt den Lack und begünstigt die Bildung von Rost. Auch Steinschläge durch Split hinterlassen ihre Spuren an der Oberfläche und führen zu Korrosion am Lack und machen ihn ebenfalls anfällig für Rost. Um Ihr Auto wieder zum Strahlen zu bringen, benötigen Sie die passenden Reinigungsmittel. Spüli oder Fensterklar sind hier nicht die Mittel der Wahl. Der falsche Reiniger kann den empfindlichen Teilen des Autos schaden. Wer Scheibenreiniger & Co. nicht vorrätig hat, für den haben wir eine Checkliste für den nächsten Ausflug in den Fachhandel.
Mit diesen Reinigern gelingt der Frühjahrsputz beim Auto:
- Scheibenreiniger
- Polsterreiniger
- Armaturenreiniger
- Microfasertuch
- Bürsten
- Küchenrolle
- Lederreiniger und -pflege nach Bedarf
- Pflegespray für Armaturen
- Sommer-Scheibenwischer-Flüssigkeit
- Glyzerinstift für die Gummidichtungen
Was im ersten Moment zu viel des Guten erscheint, relativiert sich über die lange Anwendungsdauer. Ihr Fahrzeug wird es Ihnen danken!
Von außen nach innen: Den gröbsten Schmutz beseitigen
Die erste Station auf dem Weg zu einem frühlingsfitten Auto ist die Waschanlage. Hier befreien Sie Ihr Fahrzeug mithilfe eines Hochdruckreinigers vom gröbsten Winterschmutz. Gründlichkeit zahlt sich aus – denken Sie an Radkästen und Kotflügel. Hier sammelt sich der Dreck besonders hartnäckig. Nach dieser Grundreinigung werden eventuelle Beschädigungen am Lack sichtbar. Wenn die Außentemperatur 15 °C übersteigt, können Sie diesen Stellen mit einem Lackstift zu Leibe rücken (die Temperatur ist wichtig, weil der Lackstift sonst nicht richtig aushärten kann).
Im Anschluss sollten Sie sich dem Motorraum widmen. Befreien Sie ihn von welkem Herbstlaub – wenn nicht schon zu Beginn des Winters geschehen – und wechseln Sie am besten auch gleich die Scheibenwischerflüssigkeit. Bei dieser Gelegenheit werfen Sie ruhig einen Blick auf die Scheibenwischer. Taugen sie noch, oder müssen sie ausgetauscht werden?
Nun ist Feinarbeit angesagt: Ob Handwäsche oder Textilwaschanlage grenzt fast schon an die Gretchenfrage. Wofür Sie sich auch entscheiden – Motor- und Unterbodenwäsche überlassen Sie lieber dem Profi. Ansonsten kann die Elektronik Schaden nehmen.
Außen top, innen flop: So reinigen Sie den Innenraum richtig!
Ein sauberer Innenraum sorgt für einen gepflegten Eindruck – trotzdem fällt es besonders im Winter schwer, Fußraum und Armaturen komplett sauber zu halten. Schneematsch, Streusalz und Dreck aller Art werden schnell hineingetragen und setzen sich in den Fußmatten fest. Im Rahmen des Frühjahrsputzes sollten Sie also auch innen klar Schiff machen. Beginnen sollten Sie mit einer Ausmist-Aktion. Unnötiger Ballast, der sich über den Winter angesammelt hat, erhöht im Frühjahr den Spritverbrauch. Sagen Sie also Goodbye zu Dingen, die Sie nicht mehr benötigen. Tankstellenstaubsauger rücken Krümeln und anderem trockenen Schmutz zu Leibe. Microfasertücher reinigen Armaturen schonend und verhindern eine statische Aufladung. Küchenrolle mit entsprechendem Reiniger säubert Einstiege sowie Heck- und Windschutzscheibe. Kleine Flecken auf den Sitzen lassen sich mit Polsterreiniger schnell entfernen. Wer Ledersitze sein Eigen nennt, sollte hier natürlich mit spezieller Lederpflege arbeiten. Als Finish können Sie Pflegemittel auf Armaturen und Gummidichtungen auftragen, um sie möglichst lange wie neu zu erhalten.
Die Pneu-Frage: Winter- oder Sommerreifen?
Die Faustregel „Von O(ktober) bis O(stern)“ ist mit Vorsicht zu genießen. Auch im Frühjahr kann es teilweise noch knackig kalt werden. Der Gesetzgeber schreibt eine situative Winterreifenpflicht vor – die Sommerreifen sollten also erst dann aufgezogen werden, wenn die Temperaturen dauerhaft über 7 Grad liegen. Wer sich schon früher für den Einsatz von Sommerreifen entscheidet, muss sein Fahrzeug bei plötzlichen Wintereinbrüchen unter Umständen stehen lassen.